Der Verein Münchner Sportjournalisten, mit 392 Mitgliedern (Stand 18. November 2025) der zweitgrößte der 20 Regio-nalvereine des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS), ist die berufsständische Vereinigung der hauptberuflich täti-gen Sportjournalistinnen und Sportjournalisten (Print, Online, Rundfunk, Fernsehen, Foto) in Ober- und Niederbayern. Über uns...
Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis 2025/26
für regionale und lokale Sportberichterstattung
Der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) schreibt zum 25. Mal den Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für regionale und lokale Sport-berichterstattung aus.
Teilnahmeberechtigt sind Journalistinnen und Journalisten (VMS/VDS-Mitglieder und Nichtmitglieder) der Geburtsjahrgänge 1993 und jünger, die im VMS-Einzugsgebiet (Oberbayern, Niederbayern) tätig sind oder es bis einschließlich 2025 waren, sowie Studierende und Schüler, die als freie Mitarbeiter schreiben. Die Beiträge müssen sich mit Themen oder Personen aus diesem Bereich befassen.
Die Texte müssen in Printmedien oder Online veröffentlicht sein. Sie sollen nicht mehr als 8.500 Zeichen umfassen.
Dotierung: 4.000 Euro (1. Preis 2.000 Euro, 2. Preis 1.250 Euro, 3. Preis 750 Euro).
Einsendungen (6-facher Ausdruck + Originalbeleg/Kopie) an
Verein Münchner Sportjournalisten
Hans Eiberle
Agnes-Miegel-Str. 37
81927 München
T 089 9294033
hanseiberle (at) aol.com
Einsendeschluss ist Montag, 19. Januar 2026 (Poststempel).
Es können bis zu 2 Texte eingereicht werden.
26.10.2025 • 19:33 Uhr SID
OlympiJA! Münchens Bürgerinnen und Bürger haben sich klar für eine Bewerbung ihrer Stadt um Olympische Sommerspiele ausgesprochen.
Bei einem Referendum am Sonntag entfielen nach ersten Auszählungen rund 62 Prozent der Stimmen auf „Ja“, die Wahlbeteiligung lag mit mehr als 39 Prozent höher als bei jedem anderen Bürgerentscheid in der bayerischen Landeshauptstadt.
Allein 33,7 Prozent der rund 1,1 Millionen Wahlberechtigten stimmten per Briefwahl ab.
München habe „klar mit Ja gestimmt“, betonte OB Dieter Reiter. „Ein Traumergebnis“, sagte Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV).
VON WOLFGANG UHRIG
Auf dem Sportplatz für Medien wird am Dienstag (16. September) eine Redaktion achtzig Jahre alt, die wohl einzigartig ist in Deutschland: die des Sport-Informations-Dienstes. Denn seit 1945 steht ihr
Kürzel SID nicht nur als Marke für eine herausragende Nachrichtenagentur im Sport. Diese drei Buchstaben sind in einigen Fällen auch Synonym für die Ausbildung von Chefredakteuren im
Axel-Springer-Verlag, in bedeutenden Sport-Zeit-schriften, außerdem für Sportchefs bei ARD oder ZDF, für Ressortleiter in vielen deutschen Tageszeitungen, ja bis nach Österreich.
Aus dem SID-Büro heraus kamen Funktionäre wie der Ex-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, andere waren zuständig für Presse in der Deutschen Fußball-Liga, dem Deutschen Sport-Bund, dem
Deutschen Turner-Bund und dem Deutschen Schwimm-Verband. Der SID stellte Öffentlichkeits-Referenten für nationale Fachverbände im Eis-Kunstlaufen und Eis-Hockey, ein Ehemaliger war mehrmals
Pressechef bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees war SID-Redakteur, ein anderer über viele Jahre hinweg Präsident im Verband Deutscher
Sport-Journalisten. Ausgezeichnet wurde ein vom Volontär zum Redakteur geführter Kollege mit dem angesehenen, jährlich vergebenen Egon-Erwin-Kisch-Preis, „der die Qualität von Reportern in der
deutschsprachigen Presse fördert“. Zur Redaktion gehörte ein Weltmeister im Rudern, ein deutscher Rekordler in der Leichtathletik – so also standen oft bemerkenswerte Attribute neben dem Namen eines
SID-Redakteurs.
Die Geschichte der Firma begann am 16.September 1945. Da belieferte, nur ein halbes Jahr nach Kriegsende, eine mit der Alliierten-Lizenznummer 004 versehene Nachrichtenagentur über eine
britische Telefonleitung aus den Trümmern des Düsseldorfer Pressehauses ihren ersten Kunden, den späteren Westdeutschen Rundfunk in Köln. Gründer des Pressebüros war der erst 31 Jahre alte Alfons
Gerz. Ab April 1946 verschickte der inzwischen als Sport-Informations-Dienst Düsseldorf bekannte Medienstandort dreimal die Woche einen Briefdienst mit Sport-Nachrichten in die Redaktionen. 1948
berichtete der SID aus St. Moritz und London von Olympischen Spielen, seitdem ist er Dienstleister bei diesen Hochfesten des Sports.
Nach Düsseldorf und Neuß wurde Köln im Jahre 2010 Stammsitz der Redaktion, mit Zweigstellen in München, Hamburg, Frankfurt und Berlin. Die Belegschaft zählt sechzig Mitglieder, dazu kommen
circa 700 Mitarbeiter. Aktuell bedienen sie rund 150 Redaktionen in Medienhäusern und online-Portalen. Der Gründer Alfons Gerz, unvergessen als strenger Förderer und Forderer im väterlichen Umgang
mit jungen, journalistischen Talenten verstarb im März 1995 im Alter von 82 Jahren. Als dessen Erben, die beiden Kinder Claudia und Jochen, er ein international bekannter Künstler, der mit Sport im
Journalismus nichts am Hut hatte, die Investitionen für einen seinerzeit erforderlichen technischen Umbruch nicht leisten wollten, verkauften sie ihren Familienbesitz an die Weltagentur Agence France
Press (AFP) in Paris, seit 1998 segelt der SID zu 100 Prozent unter französischer Flagge.
Gab es im SID zu früheren runden Geburtstagen immer ein stimmungsvolles Fest für die Prominenz aus dem Who is Who des Sports, so sieht der Verlag jetzt im Zeitalter allgemeiner Sparkonzepte
auf dem Mediensektor keinen Anlass zu einer großen Erinnerung an diesen historischen 16.September 1945. Eine entsprechende Anfrage dazu, per mail des Chronisten an die Redaktions-leitung,
blieb unbeantwortet.
Aus eigenem Antrieb heraus aber hatten sich schon vor einigen Monaten siebzig, vor allem ältere ehemaligen Redaktionsmitglieder, in Düsseldorf getroffen, um sich in geselliger Runde noch
einmal an den früheren Korpsgeist ihrer journalistischen Herkunft zu erinnern. An gemeinsame Jahre unter dem Kürzel SID – drei Buchstaben, die manche Ur-Gesteine noch heute voller Stolz wie eine
Monstranz vor sich hertragen.
VMS-Mitglied Thomas Stupica veranstaltet vom 28.09. - 01.10.2025 wie jedes Jahr ein kostenpflichtiges Mediengolfturnier in Kitzbühel. Er meint es könnte vielleicht ja für das ein oder andere VMS Mitglied von Interesse sein.
(27. Juli 2025) – In seiner Sitzung im Juli 2025 befasste sich der Münchner Sportbeirat mit einer möglichen Bewerbung der Stadt München für die Olympische Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044. Michael Asbeck, Leiter der Abteilung Vereinsförderung, Veranstaltungen und Freizeitsport im Referat Bildung un Sport, stellte das Konzept vor. Er sei, so Asbeck, wegen des Rich-tungswechsels des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hin zu räumlich eng zusammenhängenden Clustern für die gesamten Spiele anstatt landesweiter Kooperationen innerhalb von vier Monaten in ungewöhnlich kurzer Zeit entstanden. Obwohl sich die Bewerbung auf die Spiele 2036, 2040 und 2044 beziehe, würden die größten Chancen auf einen Zuschlag für 2040 gesehen. Favorit für 2036 sei Mumbai (Indien), 2040 ein europäischer Bewerber an der Reihe.
Die Flächen für das Olympiasche Dorf auf dem Gebiet der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM, östlich der Trasse der S8 befänden sich zu 80 Prozent in städtischem Besitz. Es werde wegen der Paralympischen Spiele barrierefrei und klimaneutral sein.
Der Bürgerentscheid wird am 26. Oktuber 2025 weitgehend als Briefwahl und einem „begrenzten Urnengang“ stattfinden. Er kostet rund fünf Mio. Euro kosten, inklusive einer Werbekampagne mit Kosten von rund 1,9 Mio. Euro.
Stimmt die Bürgerschaft für eine Bewerbung, steht die Stadt München in Konkurrenz mit Berlin, Hamburg und der Region Rhein-Ruhr. Aus diesem Quartett wählt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den deutschen Bewerber aus.
Der Sportbeirat der Landeshauptstadt München unterstützt laut Beschluss die Olympiabewerbung der Landeshauptstadt München. Vertreter der im Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) organisierten Sportjournalistinnen und Sportjournalisten im Münchner Sportbeirat ist der ehemalige VMS-Vorsitzende Hans Eiberle.
München/Bozen (10.06.25) – Biathlon in Südtirolerischen Antholz scheint wohl der Magnet unter den Olympischen Wettbewerben 2026 zu werden. Zumindest sind die einigerermaßen erschwinglichen Tickets alle vergriffen, wie wir von einem Paar aus Deutschland in Bozen erfahren haben. Aber mehrere hundert Euro für ein VIP-Ticket zahlen? Das ist wohl überzogen und unangemessen. „Was hilft es mir, wenn ich für das Geld einen Champagner serviert bekomme, den ich nicht mag“, sagt die von Biathlon Begeisterte. Abgehakt. Tatsache ist: Die Nachhaltigkeit im Aufbereiten der Anlagen und Sportstätten wird immer betont, und es ist auch bewundernswert, was sich die Verantwortlichen einfallen lassen, investieren und neugestalten, um dieses Ereignis über die Bühne zu bringen. Dass die Teilnehmer der Tagung vis à vis mit ehemaligen Sportlegen wie etwa einem Gustav Thöni (Ski-alpin) oder den Rodlern Armin Zöggeler und Markus Prock waren, hatte angesichts der drahtigen „Ex“-Sportler schon einen Seltenheitswert. Die Einladung zur Tagung von Sports Media Austria mit Hauptorganisator Josef „Joe“ Langer und seinem absolut zuverlässigen Kompagnon Ronny Gollatz, diesmal in Bozen, also in der Nähe der zukünftigen Austragungsorte, war einmal mehr absolut gelungen. Dass der Himmel nahezu immer weinte, dafür können die Veranstalter nichts. Und was heißt „in der Nähe“. Es werden zweifelsohne wegen der Entfernungen der verschiedenen Veranstaltungsstätten eine der reiseintensivsten Winter-Spiele, die man selten gehabt hat. Und nicht nur für die Besucher, sondern auch für die dort tätigen Journalistinnen und Journalisten sowie die Fotografinnen und Fotografen bedeutet das einen unglaublichen zeitlichen Fahr-Aufwand. Schließlich liegen die Orte weit auseinander. Biathlon in Antholz, Skispringen und Nordische Kombination in Predazzo, Eiskunstlauf, Eishockey oder Eisschnelllauf in Mailand, Ski-Alpin in Bormio, Ski Alpin Frauen, Rodeln, Bob, Skeleton in Cortina d’Ampezzo oder Snowboard in Livigno – das sind Strecken (es ist immerhin Winter) die man nicht so mir nichts, dir nichts an einem Tag für zwei Ereignisse zurücklegen kann. Aber nicht jammern, sondern nach vorne schauen. Und der VMS, der durch den Vorsitzenden Thomas Walz, dessen Stellvertreterin Margit Conrad sowie der 1. Vizepräsidentin des VDS, Elisabeth Schlammerl, vertreten war und als Gastgeschenke wieder einmal Ungesundes wie Hochprozentiges, Süßes und Rauch überreichte, freute sich ungemein, dass der Austausch mit den österreichischen Sportkollegen – an der Spitze Präsident Michael Schuen – so ausgezeichnet funktioniert. Margit Conrad
mehr unter Aktuelles Alle Fotos: Martin Hangen für VDS
Wenig überraschend: Sacher-Süßes brachte der SMA-Kollege Joe Langer aus Wien mit. V.R.: Thomas Walz, Elisabeth Schlammerl, Margit Conrad und Joe Langer. FOTO: MARTIN HANGEN
München-Fröttmaning (29.3.2025) – Ganz im Zeichen des 75. Geburtstags stand die Jahreshauptversammlung des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS) - satzungsgemäß ohne Wahlen - die dank des erneut freundlichen Entgegenkommens des FC Bayern München wieder im Presseraum der Allianz-Arena stattfinden konnte. Und wer von den immerhin 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch die Bundesliga-partie FC Bayern gegen FC St. Pauli anschauen wollte, erlebte einen 3:2-Heimerfolg, bei dem die Hamburger dem Tabellenführer teils gut Paroli boten.
Gegründet wurde der VMS als „Verein Münchner Sportpresse“ am 16. Januar 1950 im Nebenzimmer des Löwenbräukellers am Stiglmaierplatz. Vorsitzender Thomas Walz und VMS-Geschäftsführer Diethelm Straube als Versammlungs-leiter legten den Anwesenden ans Herz, die interessant gestalteten Beiträge langjähriger Mitglieder auf der VMS-Homepage zu lesen. „Das ist auch eine Chronik der Schattenseiten“, fügte Straube an, der später erneut bedauerte, dass man die Frauenquote bei insgesamt 392 Mitgliedern immer noch nicht habe erhöhen könne. Mit 50 weiblichen Mitgliedern liege man bei 13 Prozent. „Da sind wir aber über dem Durchschnitt“, wusste die 1. Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Sportjournalisten und VMS-Revisorin Elisabeth Schlammerl. Sie war bei der Versammlung eine von vier Frauen (9,5 Prozent).
Bevor der Vorsitzende Thomas Walz und sein Zwillingsbruder Joachim, der Schatzmeister, ihre Berichte vortrugen, bedauerte der VMS-Vorsitzende, dass Gerd Raithel – mit 94 Jahren das älteste Vereinsmitglied – kurzfristig habe absagen müssen. Und dann gab es nach einer Gedenkminute dankbaren Beifall für die Arbeit der langjährigen VMS-Fotografin Ingeborg Frinke, die am 14. Februar nach langer Krankheit gestorben ist.
Thomas Walz berichtete über den anstehenden VDS-Wahlkongress mit VDS-Gala, dass man für Montag, 28. als auch Dienstag, 29. April, Tagungsräume beim Bayerischen Landessportverband günstig zur Verfügung gestellt bekommen habe, und dank der Abendzeitung auch die Verköstigung der ca. 40 Delegierten aus den 20 Regionalvereinen gewährleistet sei.
Der Gala-Abend mit Auszeichnung der VDS-Preisträger findet mit freundlicher Unterstützung von Red Bull und SAP-Garden in der dortigen Location statt.
Bei den VDS-Berufswettbewerben haben VMS-Mitglieder wieder erfolgreich teilgenommen. Die Namen können aber, wie Beisitzer Martin Volkmar erwähnte, vor der Ehrung bei der VDS-Gala nicht bekanntgegeben werden.
Schatzmeister Joachim Walz konnte das budgettechnisch erwartete Minus von etwas mehr als 3000 € bestätigen, berichtete aber von einer immer noch gut positiven Kassenlage, die eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2025 noch nicht notwendig mache.
Martin Hangen (VMS-Fotografen-Beisitzer) sprach das unsägliche Problem von nicht hauptamtlich tätigen Fotografen an. Diese bekommen – warum auch immer und von welcher Institution – einen Presseausweis, und nehmen jenen die Butter vom Brot, die hauptberuflich arbeiten.
Zudem ging es auch noch darum, wie anstrengend es für die ehrenamtlich tätige Vorstandschaft ist, Beiträge an- oder nachzufordern, wenn Mitglieder nicht zahlen. Aber das ist eine Debatte für sich.
Auch einen Gast aus Österreich begrüßte der VMS wieder. Nach Michael Schuen, dem Präsidenten von Sports Media Austria (SMA) im vergangenen Jahr, war dieses mal wieder der SMA-Generalsekretär Joe Langer zu Besuch. Er berichtete von den Problemen der österreichischen Kollegen und als AIPS-Vertreter über die anstehenden AIPS-Präsidiumswahlen. Margit Conrad
(27. Mai 2024) - "Das Foto vom Foul ist raus, ehe der Elfer geschossen ist." Der Sportfotograf Alexander Hassenstein,53, Mitglied im Verein Münchner Sportjournalisten, erzählt, wie sich sein Metier im digitalen Zeit verändert hat. "40 Sekun-den nach dem Tor sind die Bilder auf der Web-site, erklärt Hassenstein, der für die Agentur Getty Images arbeitet. Die Süddeutsche Zeitung porträtierte den rasenden Bildreporter, der für seine Arbeiten viele Preise eingeheimst hat, darunter zweimal den Sven-Simon-Preis.
(12. März 2024) – Zum 23.Mal Mal verlieh der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) den Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für lokale und regionale Sportbericht-erstattung. Der Preis ist mit insgesamt 4.000 Euro dotiert. Zur Teilnahme berechtigt waren Journalistinnen und Journalisten des Jahrgangs 1991 und jünger. Die Gewinner sind: 1. Christopher Meltzer (FAZ), 2. Nino Duit (spox.com), 3. Nico-Marius Schmitz (Münchner Merkur) und 4. Vinzent Tschirpke (Bayern-Reporter Merkur/tz).
Die Preisverleihung, auf Einladung der Bürgermeisterin Verena Dietl und des Referats für Bildung und Sport, fand am 12. März im Ratskeller statt. FOTOS: SOPHIA BAUER/SPORTAMT
München (12.3.2024) – Die Helmut-Stegmann-Nachwuchsförder-Preisverleihung und die gleichzeitige Ernennung des neuen Stipendiaten im Münchner Rathauskeller hat mittlerweile Tradition, dennoch war sie diesmal anders. Denn sowohl Hans Stegmann (Bruder von Namensgeber Helmut Stegmann), der stets 1000 Euro Preisgeld beisteuert, als auch der Vater der Preisidee, der langjährige VMS-Vorsitzende Hans Eiberle, weilten zu diesem Zeitpunkt aus unterschiedlichen Gründen im Krankenhaus. Sie dürften sich dennoch über die Laudationen und Ansprachen der für den Sport zuständigen 3. Bürgermeisterin Verena Dietl und auch den Vorträgen des VMS-Vorsitzenden Thomas Walz sowie dem VMS-Geschäftsführer Diethelm Straube – er trug die vorbereiteten Grußworte von Hans Eiberle vor – gefreut haben.
Die Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl merkte an, wie spannend es gewesen sei, die absolut interessanten Beiträge zu lesen, um dabei festzustellen, wie vielfältig Sportberichterstattung ist, und dass Sport nicht nur Bewegung sei, sondern dieser vor allem verbindenden Charakter habe. Und sie schickte auch nach, dass es sehr schwierig gewesen sei, die Texte zu bewerten oder besser rangmäßig einzuordnen.
Konkreter wurde Gerhard Waldherr, preisgekrönter Buchautor, der als einer der Juroren eigens aus Berlin angereist war.
„Dass sich ein Fußballverein durch das Leben eines Menschen zieht, wäre zunächst nicht allzu bemerkenswert. Darüber wird ja häufig geschrieben, wobei man am Ende selten begriffen hat: „Und warum das alles? Haben diese Leute nichts Gehaltvolleres gefunden? Was, Frau Geiger schaut Fußball‘ so besonders macht, ist nicht das Thema, auch nicht das Alter der Portraitierten (immerhin 105 Jahre). Es ist vielmehr die Leichtigkeit, mit der deutsche Historie und ein sehr langes, arbeitsames und von persönlichen Schicksalsschlägen geprägtes Leben verknüpft werden mit der Erkenntnis, was Sport für viele seiner Betrachter primär ist: Zeitvertreib. Der Text holt die viel zu oft, viel zu hoch gehängte Bedeutung des Fußballs und seines hierzulande prominentesten Vereins angenehm auf den Boden zurück. Wobei diese Erkenntnis auch lange nach dem Lesen noch wohltuend nachklingt.“
Mit dem Text „Frau Geiger schaut Fußball“, erschienen in der FAZ, sicherte sich Christopher Meltzer den 1. Preis.
Der zweite Platz ging an Nino Duit mit seiner Multimedia-Geschichte zum Thema „Das Mia san mir des FC Bayern München“, veröffentlicht auf spox.com. Das Statement von Gerhard Waldherr im Ratskeller: „Den Slogan kennt jeder, die Geschichte dahinter erzählt der Text.“ Verdienstvoll ist, dass er es ausführlich und in allen unterschiedlichen und mitunter aus widersprüchlichen Facetten tut. Selbst, wenn man als Leser denkt, jetzt ist endgültig alles gesagt, kommt doch noch eine erhellende Anekdote oder persönliche Sichtweise – inklusive einer ironischen Pointe zum Schluss. Besonders schön: Wer den Text gelesen hat, kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass einer der berühmtesten Fußballvereine er Welt eine Markenbotschaft kreiert hat, deren Sinn und Ziel eigentlich keiner so recht begreift. Das rechtfertigt auch am Ende die Länge des Textes und den Umstand, dass er auch einiges erzählt, was wohl schon länger bekannt ist.
Und auf den dritten Rang platzierte sich der Beitrag „Rausgeboxt“ von Nico-Marius Schmitz, erschienen im Münchner Merkur. Gerhard Waldherr bewertete den Beitrag mit folgenden Worten: „Das Thema ist ein Klassiker“, der Sport als Bandage des Lebens, die Wunden stillt und gleichzeitig Halt und Zuversicht gibt. In diesem Fall erzählt über Migranten und einem stillen Helden und sein Boxcamp. Bemerkenswert: Der Text verzichtet auf anstrengendes Pathos und steile Thesen, er bleibt von vorne bis hinten angenehm sachlich, erzeugt stattdessen starke Bilder und Eindrücke durch die Geschichten der Protagonisten und wie sie darum kämpfen, in ihrer neuen, fremden Heimat anzukommen. Ohne es explizit anzusprechen, vermittelt der Autor dem Leser ein Gefühl der Menschlichkeit, Toleranz, Mut, Respekt und Hoffnung. Gerade in Zeiten zunehmender Ausländerfeindlichkeit sind Texte wie diese Enorm wichtig.“
Das Stipendium erhielt für 2024 Benjamin Markthaler. Der Student der Deutschen Journalisten Schule (DJS) zeigte sich sehr dankbar über die Unterstützung. Er wurde vom stellvertretenden Schulleiter der DJS, Sven Szalewa, begleitet. Margit Conrad
Servus, Franz!
(9. Januar 2024) - Mit "Servus, Franz!" überschrieb die Süddeutsche Zeitung ihren Nachruf auf Franz Beckenbauer. Das passt! Deshalb verabschieden auch die
Mitglieder des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS) Franz Beckenbauer mit diesem letzten Gruß.
Die Älteren von ihnen durften den genialen Fußballspieler auf seinem langen Weg begleiten, der ihn in den Olymp seiner Sportart führte. Von den Niederungen der Regionalliga Süd, wo Beckenbauer in der Saison 1964/65 auch gegen den FC Wacker München und den FC Emmendingen kickte, bis zur Weltmeisterschaft 1974 im Münchner Olympiastadion. Sie flogen mit ihm im Kreis des FC Bayern und der Nationalmannschaft in die Metropolen des europäischen Fußballs: Mailand, Turin, Madrid, London, Liverpool, folgten ihm aber auch in Länder und in die Stadien von Städten, die sie sonst wahrscheinlich nie oder erst viel später gesehen hätten: Belo Horizonte, Mexiko-Stadt, Eriwan.
Wer als Journalist mit Franz Beckenbauer unterwegs war, erlebte Höhepunkte des deutschen Fußballs, aber auch in der eigenen beruflichen Tätigkeit. 1966 WM-Zweiter, 1970 dritter Platz, 1972 Europameister, 1974 Weltmeister. Dreimal in Folge Sieger im Europacup der Landesmeister, Weltpokalsieger. Als DFB-Teamchef WM-Zweiter 1986, Weltmeister 1990. Dreimal US-Meister mit Cosmos New York. Deut-scher Meister und Sieger im UEFA-Cup mit dem FC Bayern. Es war ein Glück, darüber berichten zu dürfen.
Einer aus der Nachkriegs-Gründerzeit des Münchner Sportjournalismus ist mit Franz Beckenbauer in die Führung des FC Bayern aufgestiegen. Hans Schiefele, Fußballreporter der Süddeutschen Zeitung und Mitglied des FC Bayern seit 1928. Er wurde Beckenbauers Vizepräsident.
Die WM 2006, die Franz Beckenbauer nach Deutschland holte, hat Schiefele nicht mehr erlebt; er starb 2005. So blieb ihm erspart, erleben zu müssen, wie sein Freund Beckenbauer sich in die Machenschaften um die WM-Bewerbung ver-strickte und die Aura um die Ikone des deutschen Fußballs sich eintrübte. Darüber musste Schiefeles journalistische Enkelgeneration berichten.
Die im VMS organisierten Sportjournalistinnen und Sportjournalisten trauern
um Franz Beckenbauer, einen der wunderbarsten Spieler, die je am Ball waren. Eines der ungezählten Bücher über ihn trägt den Titel: „Einer wie ich“. Besser wäre gewesen: „Einer wie keiner.“
Am 8. Januar 2024 ist Franz Beckenbauer im 79. Lebensjahr gestorben.
Hans Eiberle
Mit Beiträgen von 33 Kollegen und 2 Kolleginnen
Dirk Adam: Als der Kaier mit Kindern in der Favela kickte
Guido Bolten: Trotz Lichtgestalt-Sein – Immer bescheiden
Peter Burghardt: Im Auto mit dem Kaiser
Margit Conrad: Franz, die Handballerinnen und der Privathubschrauber
Conny Konzack: Eine Stiftung – keine Charity
Joachim Day: Der wuideste Hund aus Südkorea
Hans Eiberle: Des machen's fei nimmer – Vom Fußball-Kaiser zum Reklamekasperl – Besuch beim Nachbarn – Prost zum 50. im Schützenzelt – Das Sie für ein bisschen Distanz
Thomas Ernstberger: Auf ein Bier mit Franz, Uwe und Carlos Alberto
Michael Gernandt: Samma wieder gut mitnand
Armin Gibis: Stefan B. Und der Filzstift – Das Beckenbauer-Kunststück – Kaiser? Eine maßlose Überhöhung
Eckard Gmeiner: Telefax an die liebe Mechte
Otto Greitner: Furztrocken
Klaus Gronewald: Vom Kaiser zum König gekrönt
Fritz Häring: Zwei Münchner in Hamburg
Alexander Hassenstein: „Jo, der Dschoe, servus“
Raimund Hinko: Vom Weingut zum Wasser – Lauscher an der Pappwand – Mit Franz an Bord stürzt kein Flugzeug ab – Ein letztes Lächeln
Wilfried Jendreizik: Als Mittelstürmer gegen den Kaiser
Karlheinz Kas: Ein Charisma, das der Wahnsinn war
Florian Kinast: Der Geist des Kaisers im Olympiastadion
Günter Klein: Helfer in der Not
Stefan Kumberger: In Ehrfurcht erstarrt das Interview vergessen
Sammy Minkoff: Getränke für die Fotografen
Klaus K. Müller: Die abgebrochene Golfrunde – Der umgefallene Papierkorb – Der Taufpate – Fußball-Kick in der Wüste Negev
Werner Rabe: Kaiser und König - der Watschmann
Ronald Reng: Reden wie in der WG
Mihai Rusu: Mit Franz als Trainer auf dem Tennisplatz
Elisabeth Schlammerl: Großkotzig? Nein, großzügig
Patrick Schmid: Ein Herz für den Hospitanten
Herbert Steffe: Na, ned Du schon wieder
Jupp Suttner: Franz und das Bauernsakko
Wolfgang Uhrig: Die Wahrheit und ein Gerücht – Baldham als Tipp aus New York –
Gesagt ist gesagt
Christian Wechslinger: Unvergessliche Momente
Ulrich Wagner: Mit Beckenbauer und Erdbeerkuchen
Thomas Walz: Thomas, host amoi a paar Dollars für mi?
Bernd Woldt: Die kettenlosen Sklaven von Katar
Erich Wartusch: Die Anderen und ER
Stegmann-Preis 2023 (1. Reihe, von rechts): Thomas Walz (1. Vorsitzender VMS), Christopher Meltzer (2. Preis), Benjamin Stolz (1. Preis), dahinter Florian Kraus (Stadt-schulrat), Nico-Marius Schmitz (3. Preis), Hans Eiberle (Vorsitzender Jury). 2. Reihe (von rechts): Joachim Walz (VMS-Schatzmeister), Elisabeth Schlammerl (1. Vizepräsidentin VDS), Wolfgang Uhrig (Jury), Julia Eiberle. 3. Reihe (von rechts): Martin Volkmar (VMS-Vorstand), Gerhard Waldherr (Jury), Florian Graßl (Sportamt). Letzte Reihe (von rechts): Mathias Müller (Ressortleiter Sport Münchner Merkur), Sven Szalewa (Stellv. Geschäfts-führer DJS), Hans Stegmann, Vinzent Tschirpke (Stipendiat 2022/23), Jürgen Sonneck (Leiter Sportamt).
Harry Valérien war Gründungsmitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS). Über Jahrzehnte hat er den Sportjournalismus im deutschen Fernsehen geprägt. Ange-fangen hat der Sohn eines Münchner Pressefotografen, nach Absolvierung der Münchner Journalistenschule, 1946 beim Münchner Merkur. Er wechselte zum Bayerischen Rund-funk und 1962 zum Zweiten Deutschen Fernsehen. Dort moderierte er nicht nur das Sportstudio, sondern auch die ZDF-Talkshow "Live" aus der alten Oper mit Amelie Fried, das Verkehrsmagazin Telemotor und war Interviewer der Sonntagsgespräche.
ZDF-Sportchef wollte Harry Valérien nicht sein; 1983 lehnte er ein Angebot ab, wollte Reporter bleiben statt Verwaltungsmensch zu sein. Als Reporter berichtete Valérien von 1952 bis 1996 von Olympischen Sommer- und Winterspielen (ausgenommen 1956). Nach seinem Abschied vom ZDF war war er für Sat 1 tätig und kommentierte, zusammen mit Franz Beckenbauer, für Premiere Golfturniere aus aller Welt.
Seine Spezialgebiete waren der alpine Skisport und Schwimmen; er war einst Wasser-baller und schwamm regelmäßig bis zu seinem 85. Lebensjahr.
Zahlreich sind die Auszeichnungen, die Harry Valérien erhielt: 2002 den Bayerischen Sportpreis in der Kategorie „herausragende Präsentation“, Goldene Kamera (1965, 1976, 1988), Goldener Bambi (1972, 1979, 1990), Goldener Gong (1981), Telestar (1988), Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (2004), Herbert-Award 2009.
(12. September 2023) - Thomas Walz, 1. Vorsitzender des Vereins Münchner Sportjour-nalisten (VMS), und Hans Eiberle, sein Vorgänger in der Führung der 391 Mitglieder zäh-lenden Interessenvertretung der Sportjournalistinnen und Sportjournalisten zwischen Ingolstadt und Berchtesgaden, Passau und München, luden anlässlich des 85. Geburts-tags von Herbert Jung und Hans Eiberle ins italienische Lokal La Cambusa nach Bogen-hausen. Um Uhrzeigersinn, von links: Armin Gibis (ehemaliger Ressortleiter Sport Münch-ner Merkur), Michael Gernandt (ehemaliger Ressortleiter Sport Süddeutsche Zeitung), Herbert Jung (ehemaliger Ressortleiter Sport Bild München), Klaus Hoeltzenbein, Ger-nandts Nachnachfolger bei der SZ, Thomas Walz (Sport1), Jupp Suttner (freier Sportjour-nalist), Hans Eiberle (früher Süddeutsche Zeitung), Franz Muxeneder (ehemaliger Sport-chef Bayerischer Rundfunk), Elli Schlammerl (1. Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Sportjournalisten, freie Sportjournalistin).
Vordere Reihe, von links:Nico-Marius Schmitz (3. Platz), Benjamin Stolz (1. Platz) und Christopher Meltzer 2. Platz.
Hintere Reihe, von links: Jury-Vorsitzender Hans Eiberle, Stadtschulrat Florian Kraus und der 1. VMS-Vorsitzende Thomas Walz. FOTO: FRED JOCH
(1. April 2023) - Beim Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis 2023 des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS) wurde Benjamin Stolz mit dem 1. Preis (2000 Euro) ausgezeichnet für seinen Text "Bis Ende des Monats muss er raus". Der Autor schrieb in zeit.de über das Schicksal eines beinamputierten Rollstuhltennisspielers aus Tansania, dem die Abschiebung nach Spanien droht, einem Land, in dem er nie war. Stolz, Jahrgang 1996, hat in Innsbruck und Manchester Germanistik studiert. Derzeit wird er an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet.
Den 2. Platz (1250 Euro) belegte Christopher Meltzer, Jahrgang 1993, Münchner Sportkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, für "Ball und Gefühl", ein Text über den Basketballer Paul Zipzer (FC Bayern München), der sich nach einer Hirntumor-OP aufs Spielfeld zurückkämpfte.
Dritter (750 Euro) wurde Nico-Marius Schmitz (Münchner Merkur), Jahrgang 1996 Er porträtierte Liridon Krasniqi, der einst aus den Fußball-Nachwuchsleistungszentren von 1860 München und dem FC Bayern flog und es in Malaysia zum Nationalspieler brachte. Schmitz studierte in Bamberg Germanistik, europäische Ethnologie und Soziologie, volontierte beim Münchner Merkur und ist dort Chefreporter Sport Sonderprojekte.
Stadtschulrat Florian Kraus: „Wichtig ist, hinter die Fassade zu blicken“
In Vertretung der verhinderten Bürgermeisterin Verena Dietl, die der Jury angehört, überreichte Stadtschulrat Florian Kraus im Münchner Ratskeller die Urkunden. Die Bürgermeisterin versicherte aber, „dass der Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis einen festen Platz in meinem Jahreskalender hat und ich mich bereits freue, kommendes Jahr wieder bei der Verleihung mitzuwirken“.
Stadtschulrat Florian Kraus sagte, er sei beeindruckt „von der Geschwindigkeit, wie schnell alles Online steht“. Die beim Stegmann-Preis prämierten Texte würden aufzeigen, „was bei gutem Journalismus wichtig ist: Hinter die Fassade zu blicken.“ Selbst die Stadt München hat vom Stegmann-Preis profitiert. „Wir haben eine Pressesprecherin, die den Preis zweimal gewonnen hat“: Christina Warta. Sie arbeitete für das Referat Bildung und Sport (RBS), ehe sie zum Mobilitätsreferat wechselte.
Thomas Walz: „Kritische Journalisten werden gebraucht“
Thomas Walz, 1. Vorsitzender des VMS, verwies auf das immer noch wachsende Betätigungsfeld für Sportjournalisten: „Prime Video, Sky, MagentaTV, DAZN, Sporttotal, Sportdigital als Streaminganbieter zusätzlich zu den herkömmlichen TV-Sendern RTL, Pro7, Sat.1 (immer noch mit ran!), Sport1 und Eurosport. Und DYN startet demnächst als neuester Sport-Streamingdienst. Hinzu kommen die öffentlich Rechtlichen, die klassischen Medien und Social Media. Der Unterhaltungsfaktor werde immer wichtiger und Rechteinhaber würden ihr teuer erkauftes Sportübertragungs-Gut, nicht unbedingt unangenehm hinterfragt sehen wollen: „Zudem hält die Künstliche Intelligenz immer mehr Einzug in die Redaktionen: Sei es der schnell erstellte Artikel, die TV-Produktion mit Vollautomatischen Kameras oder die Computersoftware, die innerhalb Sekunden aus einer Sportübertragung einen 3-minütigen Video-Clip erstellt.“ Es fehle aber die Einordnung, Kommentierung, das Gefühl und die Bildsprache. „Deshalb werden gut ausgebildete Journalisten, die recherchefest und kritisch sind, dringender denn je gebraucht. Und hierzu trägt hoffe ich auch der Helmut-Stegmann-Nachwuchspreis ein kleines Stück bei.“
Hans Eiberle: Dank an Bürgermeisterin Verena Dietl und das RBS
Hans Eiberle, der frühere VMS-Vorsitzende, bedankte sich dafür, dass der VMS mit der Preisverleihung schon zum 20. Mal Gast der Sportbürgermeisterin und des RBS sei, und sagte auch Jürgen Sonneck und Florian Graßl Dank für die Vorbereitung der Veranstaltung. Er verwies darauf, dass die Erhöhung des Preisgelds von 3000 auf 4000 Euro auch durch Zuwendungen von Hans Stegmann, dem Bruder von Helmut Stegmann, und des in Frankreich lebenden VMS-Mitglieds Rainer Kalb möglich war. Kalb spendete in Erinnerung daran, dass ihn der damalige tz-Chefredakteur Helmut Stegmann als Kolum-nist engagierte. Die Kolumne erschien 30 Jahre lang. Insgesamt sind seit 2002 rund 100.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen in den Stegmann-Preis und das Stipendium ge-flossen.
Eiberle sagte, die Nachwuchsförderung sei ihm auch ein Anliegen, weil er selber Förderung erfahren habe. Ludwig Koppenwallner, damals Ressortleiter Sport der Süddeutschen Zeitung, habe ihn als 22-Jährigen mit dem FC Bayern und 1860 kreuz und quer durch die Fußball-Oberliga Süd, 1962 mit 24 zum Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Schweiz nach Karlsruhe und mit 25 zu den Olympischen Winterspielen nach Innsbruck und Seefeld geschickt. Er beneide die jungen Kollegen um die breit gefächerten Ausbildungsmöglichkeiten an den Universitäten und der Deutschen Journalistenschule. „Stegmann-Preis und Stipendium sollen dazu beitragen, dass sie sich das Angebotene auch leisten können.“
Teilgenommen haben zehn Journalisten und zwei Journalistinnen im Alter zwischen 22 und 32 Jahren (Altersdurchschnitt 25,8), die insgesamt 21 Texte einreichten.
Der Jury gehören an:
Bürgermeisterin Verena Dietl, unter anderem zuständig für den Sport.
Philipp Crone, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Kapitän der deutschen Hockey-Weltmeistermannschaft 2002 und 2006.
Ronald Reng, freier Journalist, preisgekrönter Sportbuchautor, gewann zwischen 2001 und 2017 siebenmal den Großen Preis des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS).
Wolfgang Uhrig, früher für Sport-Informations-Dienst, Quick und Bunte tätig sowie Chefredakteur des kicker.
Gerhard Waldherr, freier Journalist, früher Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Reporter stern und Chefreporter des Wirtschaftsmagazins brand eins; fünfmal bei den Berufswettbewerben des VDS mit dem 1. Preis ausgezeichnet, im Bereich Corporate Publishing tätig.
Reng, Uhrig und Waldherr sind Mitglieder des VMS.
Tim Rausch ist Stipendiat 2023/24
Das zum zehnten Mal ausgelobte Jahresstipendium in Höhe von 3000 Euro (12x250 Euro) erhält Tim Rausch, Jahrgang 1999. Er studiert im sechsten Semester Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Wegen seines Praktikums bei der ARD-Sportschau in Köln konnte er an der Verleihung nicht teilnehmen. Er schrieb: „Ich denke, es ist wichtig, dass man sich im Journalisten-Alltag hin und wieder (wenn es die Umstände zulassen) Zeit für Projekte nimmt, die einem wichtig sind, ohne dabei immer den finanziellen Aspekt im Auge behalten zu müssen. Diese Möglichkeit habe ich dank des Stipendiums. Ich sehe die Förderung als eine Art Investment in die Projekte, die mir am Herzen liegen und bin dafür sehr dankbar.“
Auf der linken Spalte finden Sie eine Pdf-Datei mit den prämierten Texten.
Der Münchner Sportbeirat 2023 (vorne, v. li.): Stadtschulrat Florian Kraus, Sportbürger-meisterin Verena Dietl, Christian Hanf, Ellen Lesch (Münchner Sportjugend). Letzte Reihe, ganz rechts: Hans Eiberle (VMS). FOTO: SEBASTIAN WIDMANN
(22. Januar 2023) - Peter Schatz (Foto) gewann beim Wettbe-werb "Sportfoto des Jahres", den die Sportzeitung kicker und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) gemeinsam ausschreiben, in der Kategorie 1 mit seinem Bild "Flug durch den Laubwald". Er fotografierte einen Skispringer, der zwischen Bäumen zu schweben scheint. Stefan Matzke belegte in der Kategorie 2 mit "München steht Kopf" den 3. Platz. Beide Foto-
grafen sind Mitglieder des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS).
Peter Schatz: „Ich wollte die Springer im Flug als Mitzieher mit langsamer Belichtungszeit fotografieren, um die Dynamik und Geschwindigkeit besser zu zeigen.Das Sonnenlicht stand zu dem Zeitpunkt gut und beleuchtete den Waldboden, die Blätter und das Moos. Ich fand eine geeignete Stelle im Wald, am steilen Hang und ca. 50 Meter von der Flug-bahn entfernt. Der Absprung war kaum zu erkennen und die Lücken durch den Wald waren sehr begrenzt. Das machte den Reiz aus, es zu schaffen, den Springer in einer Baumlücke verwischt scharf zu bekommen. Dass die Sonnen schön auf dem Ski reflek-tierte, war das i-Tüpfelchen für meine Wahl, das Foto einzuschicken."
Das Foto den deutschen Springers Stephan Leyhe entstand beim Skiflug-Weltcup am 18. März 2022 auf der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf.
"München steht Kopf". FOTO: Stefan Matzke
Stefan Matzke: „Während dieser 11-tägigen European Cham-
pionships wollte ich insbesondere die jüngeren, modernen Sportarten einfangen, neben dem Klettern auf dem Königsplatz die EM im BMX Freestyle am Olympiaberg. Zwei Dinge konnte ich beim Finale am 13. August 2022 steuern: Ich suchte mir eine Position mit Blick auf die Frauen-Türme als das Münchner Wahrzeichen, und ich wartete auf spätes, zunehmend schöne-res Licht. Dass der Sieger Anthony Jeanjean aus Frankreich seinen akrobatischen Kopf-stand genau mittig zwischen den Türmen der Frauenkirche sowie dem Alten Peter und dem Rathaus vollführte, war auch ein bisschen Glückssache.“
(03.November 2020) Jetzt ist Fantasie gefragt. Der Ringfinger der linken Hand, das ist der Grabowski. Und der Zeigefinger, das ist der Bonhof. „Also, die stehen rechts“, sagt Gerd Müller, und setzt die Fingerspitzen auf den Tisch; den muss man sich grün vor-stellen, er ist das Spielfeld des Münchner Olympiastadions. Und Müller stämmig, mit schwarzem Haar und Bart, nicht rank und schlank wie er dasitzt im Besprechungszimmer des FC Bayern München: Grau meliert, mit Brille. Beim Blick in die Vergangenheit funkeln die Augen hinter den Gläsern. „Der Bonhof spielt den Ball rein, und ich bin da, ungefähr“, in diesem Augenblick in Gestalt des rechten Zeigefingers. „Da stehen zwei Holländer.“ Die Finger, die eben noch Grabowski und Bonhof waren, heißen jetzt Rijsbergen, und Krol, „der ist bei mir dran. Ich geh’ nach vorn und geh’ dann zurück. Der Ball springt auf mei-nen linken Fuß und springt dann weg.“
Wer ein Foto dieser Szene vor Augen oder sie live erlebt und im Gedächtnis gespei-chert hat, sieht jetzt Krols verzweifelte Grätsche. „Und in dem Moment hab’ ich mit dem rechten Fuß aus der Drehung geschossen, ins lange Eck.“ Müller nimmt die Hände vom Tisch. 2:1 in der 44. Spielminute, eine Halbzeit später war die Mannschaft der Bundes-republik Deutschland Fußball-Weltmeister, am Sonntag, dem 7. Juli 1974, kurz vor 18 Uhr, und mit ihr die sechs Münchner Bayern Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Uli Hoeneß, Sepp Maier, Gerd Müller und Hans-Georg Schwarzenbeck.
(Gerd Müller über sein WM-Siegtor 1974 (Hans Eiberle, 2010)
Gerd Müller erklärte ganz einfach, aber trefflich, das Phänomen Gerd Müller: „Als Mit-telstürmer musst du wissen, wo dasTor steht, und das habe ich gewusst.“
Sein Mitspieler Paul Breitner sagte, sichtlich bewegt: „Es gibt wunderbare Mannschaften, es gibt wunderbare Spieler, die nie ganz Große werden, weil sie keinen haben, der sie zu einem ganz großen macht. Ohne Gerd Müller wäre nich nur die Geschichte des FC Bay-ern ganz anders gelaufen, es wären auch das Leben Vieler, die mit ihm gespielt haben, anders verlaufen. Ohne Gerd Müller wäre ich heute nicht hier.“
Gerd Müller hat auch den Lebensweg vieler Sportjournalisten beeinflusst, so wie meinen:
Mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft kreuz und quer durch Europa und nach Südamerika, Siege, Tore, Pokale. Und ganz zum Schluss durfte ich mittwochs beim Jour-nalisten-Hallenkick mit und gegen Gerd Müller spielen.
Am 15.August 2021 ist Gerd Müller gestorben, er wurde 75 Jahre alt.
"Schon wieder diese Blonde“: Den Original-Abzug eines Fotos für den „Sunday Mirror“ und den dazugehörigen Artikel hortet Elisabeth Zeitler in ihrem Album. Repro: Willfurth
(9. September 2019) – Mittwoch, 19. Mai 1965. 1860 spielt im Londoner Wembleystadion gegen Westham United im Finale des Europacups der Pokalsieger. Am Spielfeldrand sitzt eine blonde junge Frau im rosafarbenen Kostüm, in der Hand eine Kamera, Marke Rollei-flex. Ein ungewohnter Anblick, Fußball war damals eine Männerdomäne, erst recht in Eng-
land, und die Sportfotografie nicht minder.
Den Kollegen des Boulevardblatte „Sunday Mirror“ war die Blonde auch aufgefallen. Die Journalisten witterten eine interessante Geschichte. Zu spät, die Fotografin war frühmor-gens mit der Mannschaft heim nach München geflogen, wo sich die Sechziger trotz der 0:2-Niederlage im Löwenbräukeller am Stiglmaier Platz feiern ließen.
Elisabeth (Sissi Zeitler) war nicht dabei. Sie saß schon wieder im Flugzeug, zurück nach London, auf Einladung des "Sunday Mirror“. Das Blatt hatte beim beim Münchner Merkur anrufen lassen, für den Josef Zeitler in London fotografierte, gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth (Sissi). Sie war die Blonde aus dem Wembleystadion. Weiter
(5. Juni 2015) – VMS-Mitglied Peter Bizer kramte in seinem Archiv („natürlich nicht ganz zufällig“) und fand dabei ein über 40 Jahre altes Foto, von dem er vermutet, „dass es für die Schmunzelecke der VMS-Seite taugen könnte“. Damit sei „den vielen Schlagzeilen und Kommentaren zum Thema FIFA noch eine kleine Fußnote hinzugefügt“.
Josef („Sepp“) Blatter hat auch in der Chronik des Vereins Münchner Sportjournalisten eine Spur hinterlassen. Am 15. Dezember 1973 assistierte er Willi Daume, dem damali-
gen NOK-Chef und IOC-Vizepräsidenten, beim Münchner Sportpressefest, als dieser in der neuen Olympiahalle die beiden Sport-Asse Eberhard Gienger (l.) und Hans Joachim Stuck ins Rennen schickte. Mit dem „Super-Zehnkampf“ war im Jahr Eins nach den Olympischen Spielen die Tradition der Münchner Sportpressefeste wieder aufgenommen worden. Der spätere FIFA-Boss sorgte im eleganten Jacket in Diensten von Longines für die Zeitmessung bei den mehr oder weniger spaßigen Wettbewerben.
Sieger des Abends wurde vor ausverkauftem Haus der Gewichtheber Rolf Milser, vor Franz Beckenbauer, der den 50-m-Lauf sowie den Hochsprung mit 1,65 m gewann, aber beim abschließenden Holzsägen einen Ast erwischte und seine Führung einbüßte.
Organisatoren des Abends waren, im Auftrag des VMS und seines Präsidenten Helmut Stegmann, die Kollegen Peter Bizer (im Bild rechts) und der im März 2015 verstorbene Uli Kaiser.
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